Materials and tools of art.

Mar 14 - Aug 24, 2025
Banner of the exhibition “Paper, Stone, Scissors - Materials and Tools of Art”, depicting three children's hands that recreate the familiar game of scissors, stone and paper.
© Manuel Radde

In dem Kinderspiel „Schere, Stein, Papier“, das häufig zur Entscheidungsfindung eingesetzt wird, gewinnt die Geste der stärkeren Position. Aber Macht ist immer relativ. Das Papier ist stärker als der Stein, aber der Stein gewinnt gegen die Schere, die wiederum das Papier besiegt. Auf dieses Spiel bezieht sich der Titel der Gruppenausstellung Papier, Stein, Schere, die Materialien und Werkzeuge der Kunst thematisiert. Welche Materialien Künstler:innen wählen, und wie sie damit arbeiten, hängt von ihren Möglichkeiten, Wahrnehmungen und Vorlieben im Zusammenhang ihrer Lebenswege, ihrer Kindheit, ab. In der Ausstellung sind Werke zu erfahren, die insbesondere für ein junges Publikum diese spezifischen Wechselbeziehungen zwischen Biografie, Geschichte und künstlerischer Arbeit sinnlich und ästhetisch erfahrbar machen.

Dazu bringt Papier, Stein, Schere renommierte künstlerische Positionen in den Dialog mit historischen Artefakten. Die Zukunft - aber auch die Geschichte von Materialien und Werkzeugen im Alltag (Nachhaltigkeit und technologische Entwicklung) sind ebenso Thema, wie die Frage danach, wann Handwerk zu Kunst wird.

In der Ausstellung kann außerdem die soziale Dimension, die einem ästhetischen Material innewohnt, und die Ambivalenz, die jedem Material und Werkzeug anhaftet, erfahren werden: Papier ist ein visuelles Medium, das durch seine Leichtigkeit besticht. Gleichzeitig steht Papier auch für Ausgrenzung, zumindest wenn es nicht das "richtige" Papier ist. „Sans Papiers“ werden im Französischen Personen bezeichnet, deren Ausweispapiere im Staat, in dem sie leben, nicht anerkannt werden. 

Stein verweist auf traditionelle Skulpturen, Körper, Raum und schützende Architektur. Stein kann gleichzeitig für Immobilität, Isolation und Distanz stehen – im Gegensatz zu Behausungen aus Textilien oder Papier. Die Schere ist ein unverzichtbares Werkzeug, um neue Formen zu schaffen. Sie kann aber auch verletzen und wirkt trennend, statt verbindend – wie etwa das Falten von Papier. 

Die räumliche Anordnung des 400 Quadratmeter großen Ausstellungsraums mit seinen drei Wänden, transparenten Glasflächen zum umgebenden Park und einer tragenden Säule in der Raummitte schafft verschiedene Möglichkeiten, wahrzunehmen und zu interagieren. In Erweiterung klassischer Präsentationen werden sinnliche Erfahrungsräume in Resonanz mit den Werken entwickelt. Dazu gestalten organisch geschwungene Faltwände Bereiche im Raum, die sich durch die Farbgebung, Lichtstimmung, verschiedene Höhen und haptische Materialien insbesondere an ein junges Publikum richten und vielfältige Nutzungsweisen bereitstellen.

Mona Jas


Mit Werken von Maria Bartuszová, Phyllida Barlow, Jimmie Durham, Sylvie Fleury, Nilbar Güreş, Sakshi Gupta, Jeppe Hein, Toshiko Horiuchi MacAdam, Katarzyna Józefowicz, Hans Kupelwieser, Ngoc Nau, Nino Sekhniashvili, Philip Taaffe, Rirkrit Tiravanija, Kay Walkowiak, Lois Weinberger sowie archäologische Artefakte der Region St. Pölten uns unbekannter Künstler:innen.

Kuratiert von Mona Jas im Dialog mit Kindern der Kunstideenwerkstatt und der Kinderbeiratsklassen; in kuratorischer Zusammenarbeit mit Gabriela Garlatyová für die Sammlung der Werke von Maria Bartuszová.

Ausstellungsdesign: studio-itzo

Werke der Sammlungen
Archive of Maria Bartuszová, evn sammlung, Landessammlung Niederösterreich, Stadtmuseum St. Pölten.

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