Uns unbekannte Künstler:innen

Leihgabe Stadtmuseum St. Pölten | Uns unbekannte Künstler:innen |
Leihgabe Stadtmuseum St. Pölten | Uns unbekannte Künstler:innen | © Klaus Pichler

Objekte: Schere aus Eisen, jungsteinzeitliche Bruchstücke einer weiblichen Idolfigur, Steinbeile, Feuersteinabschläge, Dentalienperlen und Spondylusklappen
Leihgeber: Stadtmuseum St. Pölten 

Diese Funde aus der Region St. Pölten stammen alle aus dem Stadtmuseum. Sie sind mehrere Tausend Jahre alt und geben Zeugnis über den Einsatz von Werkzeugen und Materialien für die Herstellung von Gebrauchsartikeln, Kultobjekten und Schmuck in dieser Zeit. 

Schere aus Eisen aus einem keltischen Brandgrab eines Handwerkers
Diese Scherenform aus Eisen ist heute noch bekannt als Schafschur-Schere. Sie stammt aus dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und wurde bei Pottenbrunn ausgegraben. Sie ist also ca. 2.400 Jahre alt. Die Schere ist ein Zeugnis für die frühe Kenntnis der Eisenbearbeitung, die in hoher Qualität in dieser Region vorhanden war. Die Funktion ist einfach, beim Zusammendrücken des unteren Teils schieben sich die beiden Scherblätter übereinander zusammen und so werden Materialien wie z. B. Haare geschnitten – eine Vorform unserer heutigen Scheren.

Jungsteinzeitliches Bruchstück einer weibliche Idolfigur mit Lochung
Diese, dem Anschein nach weibliche Figur, die als Idolfigur bezeichnet wird, ist ca. 6.000 Jahre alt. Der Torso, also eine menschliche Figur, von der meist nur der Rumpf erhalten ist, zeigt deutlich zwei ausgeprägte Wölbungen die als Brüste identifiziert werden. Dieser Figurentypus, der in Niederösterreich an mehreren Stellen ausgegraben wurde, diente vermutlich für kultische Riten, es wird vermutet, dass er ein Symbol für Fruchtbarkeit war.

Jungsteinzeitliche Steinbeile
Die ca. 6.000 Jahre alten Werkzeugteile zeugen für die Entwicklung von Methoden, Materialien wie Stein zu bearbeiten, sodass man daraus Werkzeuge formen kann. Um das Steinbeil mit einem Haltegriff zu versehen, wurde ein Loch in den Stein gebohrt. Das war ein schwieriger Prozess, bei dem es vorkam dass dabei der Stein zerbrach, da die Öffnung recht groß war – man sieht noch die Rillen der Bohrung. In der Folge kam man darauf, nur einen Ring zu bohren, wobei der Innenteil einfach herausfiel und das Zerbrechen des Steins ausblieb.

Jungsteinzeitliche Feuersteinabschläge
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der frühen Menschheit war das Feuermachen – es revolutionierte das ganze Leben, sowohl die Ernährung als auch die Möglichkeiten, Materialien zu verarbeiten. Mittels Reibung der Steine aneinander entstehen Funken, mit denen man Feuer machen kann.

Jungsteinzeitliche Dentalienperlen und Spondylusklappen
Diese Grabfunde waren Schmuckgegenstände. Die Dentalienperlen sind aus Knochenteilen geformt, die man zu kleinen Kugeln bearbeitet hat. Sie dienten vermutlich als Halskette für ein Kind, da sie sehr klein sind. Die Spondylusklappen sind sehr aufwendig gefräst in Form von Stachelaustern. Sie dienten vermutlich als Gürtelschnallen.

Andreas Hoffer

 

Weitere Informationen 

  • Da JavaScript dekativiert ist, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Da dein Browser nicht supportet wird, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu geringer Bandbreite werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu schwacher Hardware werden einige Inhalte nicht geladen.