„Der Ausstellungsraum konstituiert sich durch seine jungen Besucher:innen“
Lernprozesse im Kindesalter sind orts- und raumspezifisch. Sie sind an sinnliche Wahrnehmungen und Erfahrungen, an den eigenen Körper und an konkrete Situationen gebunden. Wie kann das KinderKunstLabor hier ansetzen und den Zugang zu Ausstellungen über Ort, Raum und Architektur in besonderer Weise nutzen? Die ersten Begegnungen und Erfahrungen mit dem Ausstellungsraum sind unterschiedlich, z. B. im Rahmen eines Schul- oder Kindergartenausflugs, eines Cafébesuchs mit den Eltern, durch Zufall etc. Die spezifischen Wege der Interessen und Wünsche der jungen Besucher:innen - ihre „Paths of Desire“ / Wege des Begehrens – oder Trampelpfade - können dabei zu vielfältigen Einstiegen in die Ausstellung führen.
„Der Ausstellungsraum wird zum Erzählraum“
Wand, Boden, Decke, Geruch, Farbe, Licht, Stoff, Klang, Bilder und Texte: Wie können die Wahrnehmungsprozesse von Kindern in den Räumen so angeregt werden, dass die Ausstellungen wirken und Kinder und Werk miteinander ins Gespräch kommen? Hier sollen die Ausstellungen unterschiedliche Anknüpfungspunkte bieten und individuelle Zugänge eröffnen, mit Handlungsimpulsen, sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten und eigenem schöpferisches Tun. Die Lesarten der Kinder, ihre Wahrnehmungen und Interpretationen der ausgestellten Werke stehen im Mittelpunkt.
Dazu werden für jede Ausstellung spezifische Austauschformate und Präsentationsformen entwickelt, die
- individuell verknüpfen;
- neue Perspektiven ermöglichen und neue Wahrnehmungen eröffnen;
- aktuelle/relevante Themenfelder aufgreifen;
- experimentelle und innovative Methoden vermitteln;
- neues Wissen generieren;
- gemeinsame künstlerische Prozesse ermöglichen;
- individuell Potenziale fördern und sichtbar machen;
- Verstehen ermöglichen, ausgehend von den eigenen Biografien, Erfahrungen, Lebenswelten und Interessen;
- keine Hierarchisierung von Erfahrungen zulassen;
- Individuelle Aneignung von Kunst/Gestaltung durch Übersetzung in die eigene Sprache unterstützen (Schneeball: Deutungsschichten);
- Ressourcen für Reflexion bereitstellt, z. B. durch Zeichnen, Film- und Fotodokumentation, Feedback;
- die Zusammenarbeit durch ein hohes Maß an Empathie prägen und
- mit großer Flexibilität dem Lauf der Dinge Raum geben.
Langfristige Partnerschaften mit Schulen, Kindergärten, Tagesbetreuungseinrichtungen, medizinischen und sozialen Einrichtungen und Horten gewährleisten, dass neben Einzelbesuchen auch intensivere Projekte ermöglicht werden, die über einen längeren Zeitraum laufen. Aus diesen Partnerschaften werden die Kinderbeiratsgruppen besetzt.
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